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Biodiversität erhalten - eine Aufgabe für uns alle

UN - Dekade der Biodiversität: Vielfalt erhalten - eine Aufgabe für uns alle

Wer kennt noch die alten Gemüseraritäten?

Paprika und Chili - Gemüse des Jahres 2015/2016
Tomatenvielfalt
Kartoffeln - unglaublich formen- und farbenreich

Tomaten in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Aromen – violette, dunkelrote und hellgelbe Karotten – Kartoffeln mit rosa oder violetter Schale und Fleisch – goldene oder weiße Beete und rosa überhauchte oder schwarzschalige Speiserübchen – gebogene Kipflerbohnen, Dicke Bohnen, Riesenzuckerschoten und blauschalige Kapuzinererbsen – Butterkohl, Palmkohl, Schnittkohl, Filderkraut … Wer kennt Sie noch – diese großartige Vielfalt von Gemüsearten und -sorten?

Eine Vielzahl dieser Gemüsesorten ist im Handel nicht mehr erhältlich und das Angebot an verfügbaren Gemüsesorten wird immer kleiner und einheitlicher. Seit 1900 sind – auch in Zusammenhang mit der Intensivierung der Agrarindustrie und der modernen Pflanzenzüchtung – geschätzt über 70% unserer alten Kulturpflanzen verloren gegangen. Verschiedene Vereine und Organisationen wie Arche Noah oder der Verein zur Erhaltung und Rekultivierung der Nutzpflanzen (VERN e. V.) sowie private Erhalter versuchen durch gezielten Anbau und Vermehrung und dem Aufbau von Saatgut-Archiven dieser Entwicklung entgegen zu wirken.

 

Ziel: Gemüseraritäten wieder gemeinsam entdecken

Für den privaten Anbau eignen sich diese Sorten oft besonders, da sie über Eigenschaften verfügen die für Hobby-Gärtnerei und Selbstversorgung interessant sind. Dies kann eine regionale Anpassung oder ein langer Erntezeitraum sein, ebenso wie die Möglichkeit den Speisezettel mit delikaten Raritäten zu bereichern, die für den Erwerbsanbau nicht profitabel und transportfest genug sind. Die alten Sorten sind zudem alle samenfest und können selbst für den Eigenbedarf weiter vermehrt werden. Zunehmend greifen auch Bio-Betriebe wieder auf alte Sorten und deren Vermarktung zurück, da sie oft besser für den Anbau ohne chemische Spritz- und Düngemittel geeignet sind. So sind immer mehr "bunte" Gemüse vor allem in Bio-Läden wieder zu finden. Für sich entdeckt haben die geschmacklichen Qualitäten der alten Sorten gegenüber dem modernem "Turbogemüse" auch Spitzen-Restaurants für die Gourmet-Küche.

Diese Vielfalt wartet nur darauf auch wieder Einzug in die Gemüsegärten, Hochbeete und Balkongärten aller Gartenfreunde zu halten.

 

Immer mehr patentierte Sorten auf dem Markt

Immer mehr patentierte Sorten auf dem Markt

Patente auf Pflanzen und Lebensmittel nehmen stetig zu. Seit den 1980er Jahren seien bereits 2400 Patente auf Pflanzen und rund 1400 Patente auf Tiere vom Europäischen Patentamt (EPA) erteilt worden, wie die Zukunftsstiftung Landwirtschaft berichtet. Die Patente bewirken, dass ein Großteil des Marktes für Saatgut von wenigen Konzernen kontrolliert werden. Hierzu gehören Firmen wie Monsanto, Dupont und Syngenta.

Im vergangenen Jahr ließ sich beispielsweise die Firma Syngenta eine insektenresistente Chili- und Paprikapflanze patentieren. Der Konzern Monsanto beanspruchte besonders leicht zu erntenden "geköpften Brokkoli" und eine pilzresistente Tomatensorte. 2013 wurden außerdem Genome für Kühe mit einer erhöhten Resistenz gegen Euterentzündungen patentiert, sowie genetische Marker für Färbung und Zartheit des Fleisches.

 

Rechtliche Tricks ermöglichen die Patente

 

Patente auf Pflanzen und Tiere sind gemäß dem Europäischen Patentübereinkommen (EPÜ) grundsätzlich verboten. Seit 1998 gilt allerdings ein größerer Interpretationsspielraum der bestehenden Rechtslage. Seitdem können Konzerne ein bestimmtes Merkmal - wie zum Beispiel einen bestimmten Inhaltsstoff oder ein Genom für die Viehzucht - für sich beanspruchen. Wird der Wortlaut geschickt formuliert, fallen alle davon betroffenen Pflanzen, Tiere und Herstellungsverfahren unter das Patent.

 

Folgen für Lebensmittel-Produzenten weltweit

 

Wenn ein Patent erteilt wurde, kann der Patent-Inhaber andere Lebensmittelproduzenten 20 Jahre lang daran hindern, von dem entsprechenden Produkt in irgendeiner Weise Gebrauch zu machen und zu profitieren. Züchter, Landwirte, Lebensmittelverkäufer und Entwicklungsländer, die bilateralen Handelsabkommen unterstehen, werden auf diese Weise zunehmend von wenigen Groß-Konzernen abhängig.

Auswahlmöglichkeit und Produktpreise werden von den Konzernen bestimmt. Eine Monopolisierung wird begünstigt, wodurch Wettbewerb kaum mehr möglich ist.

 

Ökosysteme und globale Ernährungssicherheit gefährdet

 

Naturschutzverbände und Aktivisten wie zum Beispiel "Keine Patente auf Saatgut" warnen davor, dass die landwirtschaftliche Vielfalt und die Ökosysteme bedroht seien, wenn es nur noch patentierte Sorten gebe. Außerdem sei die globale Ernährung nicht mehr gesichert, wenn man sich nicht flexibel neuen Bedingungen in der Landwirtschaft anpassen könne. Das sei in Zeiten des Klimawandels allerdings besonders wichtig.

 

Patentamt verdient an Registrierung von Patenten

 

Kritiker werfen den Regierungen vor, sich nicht in ausreichendem Maße um das Thema zu kümmern. Die Entscheidung, ob spezielle Züchtungen so patentiert werden können wie technische Erfindungen, dürfe nicht länger dem Patentamt überlassen werden, da dieses an der Registrierung von Patenten verdiene, argumentiert das Aktionsbündnis.

Gegner der Agrarindustrie haben seit geraumer Zeit die Proteste gegen die Patente auf Pflanzen und Tiere verschärft und sich zusammengeschlossen. Großkonzerne missbrauchten das Patentrecht, um sich "die Grundlagen der Ernährung anzueignen", erklärte die Vereinigung "Keine Patente auf Saatgut" bei Demonstrationen am Europäischen Patentamt in München.

Hier können sie sich tiefer in das Thema einlesen:

Die Kreisfachberatung am Landratsamt Tirschenreuth hat interessante Merkblätter zumThema "Biodiversität"verfasst, die bei verschiedenen Aktionen, wie zum Beispiel den Ausstellungswochen des Kreisvrebandes Tirschenreuth bei der Gartenschau Bayreuth oder dem Gärtner-Frühjahrsmarkt in Perschen die fachliche Grundlage darstellten:

 Merkblatt "Biodiversität - Pflanzenvielfalt erhalten"

 Merkblatt "Chili, Paprika  Co. - Manche mögens heiß!"

zum Download bitte anklicken....
Chili-Merkblatt in tschechischer Sprache
zum Download bitte anklicken....
zum Download bitte anklicken....
Biodiversität-Merkblatt in tschechischer Sprache
zum Download bitte anklicken....
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