Verband der Oberpfälzer Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege stellt die Weichen für 100-jähriges Jubiläum im kommenden Jahr
Arbeit der Kreisfachberater wichtige Zukunftsaufgabe
Die Jahrestagung der Oberpfälzer Kreisfachberater findet alljährlich im Dezember statt. Einerseits wird auf ein umfangreiches Jahresprogramm zurückgeblickt - andererseits werden die Weichen für das kommende Jahr gestellt. Dieses steht unter besonderen Vorzeichen - kann doch der Verband im nächsten Jahr sein 100-jähriges Jubiläum begehen. Die Tagung mit Vertretern aus allen Oberpfälzer Landkreisen und den Gartenämter der Städte Regensburg und Weiden dient dazu, die gemeinsame Arbeit untereinander abzustimmen und mit den im Gartenbau tätigen Verbänden zu koordinieren.
Der 1. Vorsitzende des Kreisfachberaterverbandes, Harald Schlöger (Tirschenreuth), konnte eine Reihe von Ehrengästen verschiedener Verbände und Institutionen begrüßen, deren Aufgaben ähnlich gelagert sind. Schlöger stellte bei der Begrüßung heraus, dass sich die Kreisfachberater gemeinsam mit den Ehrenamtlichen um die Weiterentwicklung des ländlichen Raumes kümmern. Er bot den anwesenden Vertretern der Kommunen und Landkreise die Zusammenarbeit an. Zum Bürgermeister der Stadt Vohenstrauß, Andreas Wutzlhofer gewandt sagte er, „setzen sie die Fachkompetenz in Fragen der Grüngestaltung der beiden Fachberaterinnen am Landratsamt Neustadt, Claudia Saller und Silke Ullmann, zum Wohl der Stadt ein. In Zukunft wird das Grün als Faktor bei der Beurteilung der Wohn- und Lebensqualität eine noch wichtigere Rolle spielen."
Zur Tätigkeit der Kreisfachberater gehöre auch die Wahrung und Weiterentwicklung einer intakten Kulturlandschaft mit verträglicher Landbewirtschaftung, sozial und wirtschaftlich intakten Dorfgemeinschaften und einer vorbildlichen Durchgrünung der Ortschaften, fasste Harald Schlöger die Arbeitsschwerpunkte der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege zusammen.
Auch in den Grußworten der Ehrengäste, unter Ihnen auch der Präsident des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege Wolfram Vaitl und Geschäftsführer Christian Gmeiner, wurde diese wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung des ländlichen Raumes deutlich.
Grußworte sprachen auch der stellvertretende Landrat und 1. Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Tirschenreuth Albert Nickl und der 1. Bürgermeister der Stadt Vohenstrauß, Andreas Wutzhofer. Beide stellten Landkreis und Stadt vor und wiesen besonders auf die günstige wirtschaftliche Entwicklung hin, die zum Beispiel durch die beispiellos niedrige Arbeitslosenquote untermauert wird.
Wutzlhofer dankte den beiden Kreisfachberaterinnen vor Ort für die gute Zusammenarbeit. Stellvertretender Landrat Albert Nickl attestierte den Fachberater eine hohe Motivation und Bereitschaft, über das normale Maß hinaus Dienst am Bürger zu leisten. Er betrachtete sie als wertvolle Imageträger für die Landratsämter. Landrat Andreas Meier sei in die Kommission beim Kinder- und Jugendwettbewerb "Streuobst - Vielfalt -Beiß rein!" mit eingebunden gewesen, und habe so diese wichtige Weichenstellung in den Gartenbauvereinen hin zur Kinder- und Jugendarbeit hautnah erlebt.
Weitere hochkarätige Gäste der Tagung, wie der Präsident des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege Wolfram Vaitl und dessen Geschäftsführer, der in Neustadt an der Waldnaab gebürtige Geschäftsführer Christian Gmeiner übernahmen ebenfalls Programmpunkte und stellten das Arbeitsprogramm des Landesverbandes vor. „Als Dachorganisation der über 3.300 bayerischen Obst- und Gartenbauvereine ist der Landesverband auf allen Ebenen auf die Zusammenarbeit mit der Kreisfachberatung angewiesen." betonte Wolfram Vaitl. Auf den Verband kommen wichtige Weichenstellungen zu. Sorgen bereitet aber die Mitgliederentwicklung vor allem im urbanen Bereich. Nach der gemeinsamen Begrüßung teilte sich die Gruppe. Ehrenamtliche und Begleiter unternahmen eine Stadtführung mit Besichtigung der Friedrichsburg und des Heimatmuseums, die die beiden Herren Hans Gmeiner und Peter Stanicek in bewährter kompetenter Weise übernahmen.
Tagesordnungspunkte übernahmen auch der Bezirksvorsitzende, der Neumarkter Landrat Willibald Gailler, der Landesjugendsprecher Werner Thumann und der Vorsitzende des bayerischen Kreisfachberaterverbandes Franz Kraus (beide Neumarkt).
Der 1. Vorsitzende des Bezirksverbandes Oberpfalz für Gartenbau und Landespflege Gailler war mit seinen Stellvertretern nach Tirschenreuth gekommen. Willibald Gailler dankte für die Zusammenarbeit und viele gemeinsame Aktionen wie zum Beispiel den Tag der offenen Gartentür und wies darauf hin, dass diese Arbeit in Zukunft noch wichtiger werde.
Ein Schwerpunkt seiner Ausführungen war der Dorfwettbewerb 2019, der zur Zeit in den Fachgremien intensiv diskutiert wird. Die Einführung weiterer Wettbewerbe für den ländlichen Raum wie zum Beispiel "Heimatdorf Bayern" haben den Dortwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" nicht gerade gestärkt. Ein weiteres Absinken der Teilnehmerzahlen ist zu befürchten, was letztlich den Wettbewerb insgesamt in Frage stellen könnte. Er dankte den Fachberatern dass diese mit ihrem vollen Einsatz hinter dem Dorfwettbewerb stehen und sich so dieser Entwicklung entgegenstellen. Eigentlich sei der Wettbewerb wegen seiner vielen Möglichkeiten, die Bürgerinnen und Bürger mit einzubinden, „unverzichtbar für die Entwicklung des ländlichen Raumes“.
In seinen weiteren Ausführungen stellte er gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Bezirksverbandes Werner Thumann, die Planungen für das kommende Jahr vor. „Von der Kreisfachberatung hängt sehr viel ab“, hob Gailler hervor, der immer auch die Sichtweise eines Landrats und Behördenleiters in seine Betrachtungen einfließen ließ.
Werner Thumann stellte in seiner Funktion als Landesjugendsprecher den landesweiten Wettbewerb "Streuobst - Vielfalt -Beiß rein!" in den Mittelpunkt seiner Ausführung. Von den Anwesenden gab es viel Lob für diese Initiative, die von ihm ausging. Es war erstaunlich mit welcher Kreativität die Kinder- und Jugendgruppen diesen Wettbewerb durchgeführt haben. Die angebotenen vier Seminare in der Oberpfalz bereiteten diesen Wettbewerb gründlich vor, weshalb auch eine große Resonanz zu verzeichnen war.
Aus ihrer Arbeit berichteten auch der Leiter des Gartenbauzentrums Bayern-Mitte Josef Hofbauer und der zuständigen Grünordner Herbert Grunwald.
Das eigentliche Verbandsgeschehen beleuchtete dann der 1. Vorsitzende des Fachberaterverbandes Harald Schlöger aus Tirschenreuth.
Als weitere zukünftige Arbeitsschwerpunkte definierten die Kreisfachberater für Gartenkultur folgende Themen: Biodiversität, um auf den fortschreitenden Verlust an Sortenvielfalt hinzuweisen, die zunehmende "Schotterung" der Gärten, die ebenfalls zu einem Verlust an Gartenerlebnis und Vielfalt führt und den Einsatz für die Belange der Bäume, deren Raum in den Ortschaften aber auch als Straßenbäume aus verschiedenen teils vorgeschobenen Gründen zunehmend eingeschränkt wird.
Erforderlich ist eine öffentlichkeitswirksame Präsentation der Fachberaterarbeit nach dem Motto "Tue Gutes und rede darüber". Eine gute Gelegenheit dazu ist das 100-jährige Verbandsjubiläum des Fachberaterverbandes 2019. Der für diesen Zweck von Schlöger entwickelte Ausstellungsstand mit Darstellung der geschichtlichen Entwicklung, des Aufgabenrahmens und den Tätigkeitsschwerpunkten der Fachberatung leistet dazu gute Dienste.
2019 wird der Bezirksverband der Kreisfachberater bei einer gemeinsamen Obstausstellung im Freilandmuseum Neusath-Perschen die Feierlichkeiten zum 100 jährigen Gründungsjubiläum des Fachberaterverbandes abschließen. Der Termin wird der Herbstmarkt am 20.10.2018 sein. Als Startschuss ist zudem eine Obstbaumpflanzaktion vorgesehen. Eine bestehende Streuobstwiese wird dabei mit neun Bäumen, je einen für jeden Landkreis oder Stadt, ergänzt. Bei dieser Veranstaltung wollen die Fachberater auch eine Chronik vorstellen, die die Entwicklung vom "Straßenbaumwart" zur heutigen umfangreichen Arbeit der Kreisfachberater/innen als Dienstleister für die Bürger und Gemeinden in allen Fragen des Grüns aufzeigt.
In seinen Schlussworten bat der 1. Vorsitzende Harald Schlöger mitzuhelfen, in der Bevölkerung ein Bewusstsein zu schaffen, das in nachhaltig bewirtschafteten und naturnahen Gärten, in der Produktion hochwertiger regionaler Lebensmittel und in gemeinsamen Vorhaben zum Erhalt der Dorfgemeinschaften ein großes Zukunftspotential steckt.