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Willkommenszentrum Nordoberpfalz soll für mehr Fachkräfte sorgen


Fachkräftezuwanderung und Integration in der Nordoberpfalz: Landkreise Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab sowie Stadt Weiden bündeln Kräfte

Die Landräte Andreas Meier (Neustadt/WN), Roland Grillmeier (Tirschenreuth) und Oberbürgermeister Jens Meyer (Weiden) bei der Unterschrift des Kooperationsvertrages. © Wirtschaftsförderung Tirschenreuth

Waldeck. Die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab sowie die kreisfreie Stadt Weiden haben in enger Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern einen bedeutenden Schritt zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen in der Nordoberpfalz unternommen. Die Auswirkungen des Bevölkerungsrückgangs auf die regionale Wirtschaft erfordern innovative Ansätze, und die genannten Gebietskörperschaften haben erkannt, dass die Fachkräftezuwanderung eine entscheidende Rolle spielen kann.

Gemeinsam wollen sie nicht nur auf nationaler Ebene agieren, sondern auch die Potenziale der Fachkräfteeinwanderung als einen bedeutenden Beitrag zur Wirtschaftsförderung in der Region nutzen. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Anwerbung von Fachkräften, sondern auch auf deren erfolgreicher Integration, um sicherzustellen, dass sie sich in der Nordoberpfalz wohlfühlen und nicht in die großstädtischen Wirtschaftszentren abwandern.

Der Landkreis Tirschenreuth, als Träger des geplanten Zentrums, stellt das Konzept für ein Willkommenszentrum der Nordoberpfalz vor. Die Fördermittel wurden bereits beantragt, und eine Gruppe von beteiligten Institutionen hat sich gebildet, um über die Ausrichtung des Zentrums zu beraten. Bei Bewilligung der AMIF-Mittel durch das BAMF planen die Landkreise Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab und die Stadt Weiden die Gründung eines Zentrums. Dieses soll die regionale Wirtschaft als Beratungsstelle und Dienstleister unterstützen, um Arbeits- und Fachkräfte in die nördliche Oberpfalz zu holen und somit der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken.

Parallel dazu wird in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit ein Konzept erstellt, unter welchen Bedingungen Integration in den ländlichen Raum erfolgreich gelingen kann. Hierbei wird die Bundesagentur für Arbeit eine ergänzende Förderung leisten. Das Konzept wird fortlaufend evaluiert und fließt in die Arbeit des Zentrums ein, das interessierten Firmen und Stadtverwaltungen zur Verfügung stehen wird.

David Runschke, Mitarbeiter der Kreisentwicklung im Landkreis Tirschenreuth, stellte eine mögliche Gestaltung des Willkommenszentrums im Rahmen des Wirtschaftsforums Nordoberpfalz am 14.11.2023 in den Hollerhöfen Waldeck vor. Er betonte die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit verschiedener Stellen für eine erfolgreiche Integration in den ländlichen Raum. Eine mögliche Aufgabenteilung zwischen Community, Arbeitgebern, dem Willkommenszentrum und der Gesellschaft wurde erläutert.

Herr Stichel vom Goethe Institut präsentierte ebenso die Anforderungen der sprachlichen Vor- und Nachbereitung sowie des Übergangsmanagements für die zu gewinnenden Arbeitskräfte. Dabei ging er auf bestehende Konzepte der internationalen Spracharbeit ein und erläuterte die Fähigkeitsorientierung des „Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen“. Die Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern vor Ort zur Erreichung der Sprachniveaus B1 und B2 wurde ebenfalls thematisiert.

Erfahrungen mit der Gewinnung ausländischer Arbeitskräfte teilten Herr Kneißl von der Firma WITRON aus Parkstein und Frau Zintl von den Hollerhöfen in Waldeck. Beide betonten die Bedeutung, dass sich die gewonnenen Arbeitskräfte wohl und eingebunden fühlen müssen. Die Verantwortung des Arbeitgebers wurde dabei als entscheidend hervorgehoben. Eine erfolgreiche Integration könne besonders durch Weiterqualifikation und die Einbindung in das soziale Umfeld der Nordoberpfalz erreicht werden.

In Erwartung auf die Bewilligung der Fördermittel haben die Landräte und der Oberbürgermeister eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, in der die Aufgabenteilung beschrieben und die gemeinsame Absicht, ein Willkommenszentrum zu gründen, bekundet werden. Vorbereitende Sitzungen der Lenkungsgruppe werden in Kürze starten, um bei positivem Förderbescheid sofort mit der Arbeit beginnen zu können.