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Viel Interesse an der Veranstaltung des Landkreises zur vierten Bayerischen Demenzwoche


(Waldsassen) Die Seniorenfachstelle des Landkreises Tirschenreuth und Kreisseniorenbeauftragter Peter Gold hatten anlässlich der vierten Bayerischen Demenzwoche ins Kunsthaus nach Waldsassen eingeladen. Dort begrüßte Landrat Roland Grillmeier die Zuhörer des voll besetzten Saales zum Thema des Abends „Pflegende Angehörige bei Demenz – Vernetzung, Unterstützung und Schulungsmöglichkeiten.“ Sein besonderer Gruß galt allen, die sich um einen pflegebedürftigen Angehörigen oder Zugehörigen mit Demenz kümmern.

Die Besucher hörten Janka Hannemann-Mathes von LEBENplus Tirschenreuth interessiert bei ihrem Vortrag zu. Unter ihnen Landrat Roland Grillmeier und Kreisseniorenbeauftragter Peter Gold. © Tobias Gabel, LRA Tirschenreuth

Zwei Drittel der Menschen mit Demenz werden zu Hause versorgt, meistens von Familienmitgliedern. Dabei sind diese Angehörigen oder andere dem Betroffenen nahestehende Personen, die diesen betreuen und pflegen hohen Belastungen ausgesetzt. 

Vor allem mit dem Wissen, wie sich die Pflegesituation angesichts des demografischen Wandels und Fachkräftemangel in den nächsten Jahren entwickeln wird, müssen die bestehenden Ressourcen gebündelt und noch weiter ausgebaut werden. Nur mit Hilfe eines tragfähigen sozialen Umfeldes und die Möglichkeit, Hilfsangebote annehmen zu können, kann einer Überlastung von pflegenden Angehörigen entgegengewirkt werden. In diesem Sinne informierten die Referentinnen des Abends über ihre Ansätze, stellten Angebote vor und schilderten ihre persönlichen Erfahrungen.

Stefanie Baier, Quartiersmanagerin von LEBENplus in Kemnath, berichtete von der dort Ende 2022 ins Leben gerufene Angehörigengruppe, die sich einmal monatlich trifft und seitdem von Pflegenden Angehörigen in Kemnath und Umgebung sehr gut und dankbar angenommen wird. Begleitet wurde sie von Frau Alexandra Beyer, die hauptamtlich beim BRK-Kreisverband Tirschenreuth in der Tagespflegeeinrichtung „d´Hutzastubn“ in Kemnath tätig ist, und die Treffen leitet. Sie gab einen Einblick in die Treffen und beschrieb sehr einfühlsam Sorgen, Nöte und Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Im Anschluss daran gab Heidi Schmidt persönliche Einblicke in ihren Alltag mit ihrem an Demenz erkrankten Partner und zeigte auf, welche Hürden und Situationen es zu überwinden gibt. Ferner berichtete sie aus Sicht einer Angehörigen von den Erfahrungen und Erlebnissen dieses Gruppenangebotes in Kemnath. Der emotional entlastende Effekt und die Gemeinschaft mit anderen Betroffenen kann ihrer Meinung nach für das Durchhalten im Alltag zu Hause eine große Hilfe sein.

Aber nicht nur der Austausch unter Gleichgesinnten ist hilfreich im Umgang mit einem an Demenz Erkrankten. Wichtig ist ebenfalls das grundlegende Wissen um das Krankheitsbild Demenz, um dann Verhalten und Wesensänderungen besser verstehen zu können. Hier will das Schulungsprogramm der Alzheimergesellschaft „Hilfe beim Helfen“ ansetzen und Basiswissen zum Umgang mit der neuen Lebenssituation vermitteln. Den Inhalt der Schulung stellten die Referentinnen Ute Böhm sowie Janka Hannemann-Mathes vor, die gerade auf Initiative von LEBENplus in Tirschenreuth gestartet hat.

Bevor die Zuhörer Gelegenheit für einen Austausch untereinander sowie mit den Referentinnen des Abends rege nutzten, bedankte sich Kreisseniorenbeauftragter Peter Gold mit einem kleinen Präsent bei allen Mitwirkenden für die gelungene Veranstaltung.