Mit neuen Ideen in die Zukunft

Bei der jüngsten Sitzung des Lenkungsausschusses der Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald standen die künftige strategische Ausrichtung, aktuelle Projekte und wichtige Weichenstellungen für die kommenden Jahre im Mittelpunkt. Vorsitzender Landrat Ebeling (Landkreis Schwandorf) begrüßte neben seinem Landratskollegen Andreas Meier (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) auch den Oberbürgermeister der Stadt Weiden, Jens Meyer, sowie Vorstand Dr. Michael Braun und Veronika Perschl vom Tourismusverband Ostbayern, Sabine Guhl als Kulturamtsleiterin der Stadt Weiden i.d.OPf. sowie Mitarbeiterinnen der drei Mitgliedslandkreise und der Weidener Tourist-Info. 

Zum Auftakt berichtete Tourismusreferentin Sabrina Busch (Landkreis Tirschenreuth) über die laufenden Planungen zum nächsten Tourismustag Oberpfälzer Wald, der am 24. März 2026 in der Mehrzweckhalle Kemnath stattfinden wird. Hauptreferent ist Stefan Nörl (Like Me Weiden), der den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Social Media und Storytelling beleuchten wird. Ergänzt wird das Programm durch Beiträge des Tourismusverbandes Ostbayern (TVO) zum aktuellen Nachhaltigkeitsprojekt sowie regionale Best-Practice-Beispiele. Ein abwechslungsreiches Nachmittagsprogramm wird derzeit gemeinsam mit der Stadt Kemnath ausgearbeitet. „Mit Herrn Nörl haben wir schon sehr gute Erfahrungen gemacht – seine Vorträge sind praxisnah und kommen beim Publikum immer sehr gut an“, lobte Landrat Ebeling. 

Ein weiteres Schwerpunktthema war das LEADER-Kooperationsprojekt zum Radfahren, das mit einer Förderquote von 70% unterstützt wird - über dessen Stand Tourismusreferentin Alexandra Beier (Landkreis Schwandorf) berichtete. Derzeit laufen die Ausschreibungen zu dem Projekt mit einem Gesamtvolumen von 231.195,17 Euro. Bereits ab dem Frühjahr sollen sämtliche Komponenten geliefert und installiert werden. Bestellt wurden unter anderem 104 Übersichtskarten, 29 Radreparaturstationen, 41 E-Bike-Ladestationen, 193 Anlehnbügel und 6 Rastplätze. „Dieses Projekt ist ein starkes Signal für unsere Region und stärkt die Sichtbarkeit der Marke Oberpfälzer Wald deutlich“, betonte Landrat Meier. 

Darüber hinaus stand das strategische Markenleitbild für den Oberpfälzer Wald im Fokus, das 2021 gemeinsam mit Hagen Melzer (watt multisports) entwickelt wurde. Es enthält 42 Maßnahmen in fünf Handlungsfeldern – von Infrastruktur über Produktgestaltung bis hin zu Außenmarketing und Netzwerkarbeit – und bildet die Grundlage für die touristische Weiterentwicklung der Region. Nach dem Start der Umsetzungsphase im Jahr 2022 ist nun eine Zwischenevaluation vorgesehen. Gemeinsam mit Hagen Melzer sollen die bisherigen Fortschritte bewertet und die Ziele für die Vision 2030 gezielt verfeinert und angepasst werden. Dafür sind im Frühjahr 2026 zwei Workshops mit dem gesamten Team geplant. 

Auch 2025 war die Tourismusgemeinschaft mit zahlreichen Projekten aktiv: eine groß angelegte Bildschirmwerbung in Edeka-Märkten richtete sich gezielt an Familien, nachdem im Vorjahr Plakatkampagnen im Fokus standen. Zudem wurde der Flyer „Kanufahren auf der Naab“ neu aufgelegt, derzeit wird die Radl-Welt-Übersichtskarte überarbeitet. Im November erscheint das zweijährige Gastgeberverzeichnis 2026/2027. Weitere Projekte sind der Bahn+Wandern-Flyer in Kooperation mit der oberpfalzbahn, die Überarbeitung der Museen-Broschüre sowie ein Nachdruck der beliebten Zoigl-Broschüre, berichtet Tourismusreferentin Christina Kircher (Landkreis Neustadt an der Waldnaab).  

Veronika Perschl (TVO) informierte über das LEADER-Projekt Nachhaltigkeit, das zehn ostbayerische Landkreise - darunter die Landkreise des Oberpfälzer Waldes - verbindet. Kernstück ist die Ausbildung von Nachhaltigkeitscoaches, begleitet von einer Auftaktveranstaltung in der Anfangsphase. Dr. Michael Braun berichtet außerdem, dass KI eine immer größere Rolle im Tourismus einnimmt: Laut einer aktuellen Umfrage nutzen bereits 19 Prozent der Gäste Künstliche Intelligenz zur Urlaubsplanung. „Die Customer Journey verlagert sich zunehmend in digitale Hände – das ist Herausforderung und Chance 
zugleich“, so Braun. Auch wirtschaftlich zeigt sich Ostbayern robust: Die Region schneidet stärker ab als die drei anderen bayerischen Tourismusgebiete, wenngleich mittelständische Betriebe weiterhin unter Druck stehen. 

Zum Abschluss noch etwas besonders Erfreuliches: neben Friedenfels erhält nun auch Moosbach die Auszeichnung als Naturerlebnisdorf – ein weiterer Schritt, die Region als nachhaltige und familienfreundliche Urlaubsdestination zu profilieren.