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Nordoberpfälzer Kooperation sichert sich Bundesprojekt: 1,5 Millionen Euro für „Lebensraum Goldene Straße“


Falkenberg. Große Anerkennung für regionale Kulturarbeit: Federführend für einen Zusammenschluss mehrerer regionaler Strukturen wurde der Landkreis Tirschenreuth als eine von bundesweit nur 30 Regionen ausgewählt, um im Rahmen des Förderprogramms „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ ein umfassendes Kulturvorhaben umzusetzen. Dafür stellen der Bund pro Region bis 2030 1,35 Millionen Euro sowie der Freistaat Bayern weitere 150.000 Euro zur Verfügung. Die Förderung zielt auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratieförderung im ländlichen Raum – insbesondere durch kreative und kulturelle Bürgerbeteiligung.

Große Freude vor der Burg Falkenberg: (v.l.) Alfred Wolf (Vorsitzender des Vereins Via Carolina – Goldene Straße e.V.), Robert Lindner (Vorsitzender ILE Naturparkland Oberpfälzer Wald e.V. im Landkreis Neustadt/WN), der Landrat des Landkreises Tirschenreuth Roland Grillmeier, Isabel Sommerer (Projektmanagerin Kreisentwicklung Landkreis Tirschenreuth), Bernhard Lindner (Vorsitzender ILE AOVE Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach), Katja Stiegler (Geschäftsführerin ILE AOVE Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach), Kurt Hillinger (Behördenleiter ALE Oberpfalz), Willi Perzl (früherer Abteilungsleiter ALE Oberpfalz) und Bernd Sommer (Vorsitzender ILE IKOM Stiftland) © HeimatUnternehmen NordOberpfalz

Das Programm „Aller.Land“ verfolgt das Ziel, mit künstlerischen und kulturellen Mitteln die lokale Identität zu stärken, neue Begegnungsräume zu schaffen und demokratische Beteiligung zu fördern. Dabei geht es etwa um kreative Gemeinschaftsprojekte mit Künstlerinnen und Künstlern, umgestaltete Treffpunkte in leerstehenden Gebäuden, Kulturfestivals, Zukunftswerkstätten oder Erinnerungsarbeit.

Der Landkreis Tirschenreuth wird mit den Partnerregionen AOVE, IKom Stiftland und Naturparkland Oberpfälzer Wald das Projekt auf kreative Weise mit Fragen von Heimat, Gemeinschaft, Engagement und Zukunft gestalten – entlang der historischen „Goldenen Straße“, die seit Jahrhunderten Orte, Regionen und Menschen verbindet und so diesen Lebensraum bereits in der Vergangenheit gestaltet hat.

Starke Partnerschaft ermöglicht Erfolg

Der Antrag wurde im Rahmen einer breit aufgestellten Partnerschaft verwirklicht. Unter Federführung des Vorsitzenden des Vereins Via Carolina – Goldene Straße e.V., Alfred Wolf, sowie in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführerin der ILE AOVE (Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach), Katja Stiegler, dem ILE-Vorsitzenden Bernhard Lindner und Isabel Sommerer, Sachgebiet Kreisentwicklung, Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung des Landkreises Tirschenreuth, wurde die Bewerbung für das Projekt „Lebensraum Goldene Straße“ formuliert. Starke Partner sind die ILE-Zusammenschlüsse IKOM Stiftland im Landkreis Tirschenreuth mit seinem Vorsitzenden Bernd Sommer und Naturparkland Oberpfälzer Wald e.V. im Landkreis Neustadt/WN mit dem Vorsitzenden Robert Lindner. In einer ILE schließen sich Gemeinden freiwillig zusammen, um ihre Region als Lebens-, Wirtschafts- und Sozialraum nachhaltig und zukunftsfähig zu entwickeln. Die drei ILE-Regionen repräsentieren 30 Kommunen mit rund 90.000 Bürgerinnen und Bürger.

Ein wichtiger Unterstützer war auch der frühere Abteilungsleiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, Willi Perzl. Das Amt begleitet das Projekt fachlich, organisatorisch und übernimmt in der Umsetzungsphase 2025-2030 Aufgaben der Mittelweiterleitung und Prüfung.

Stimmen zum Projekt

Landrat Roland Grillmeier zeigte sich bereits am Tag der Bekanntgabe vergangene Woche hocherfreut:
„Dass unser Landkreis Tirschenreuth als eine von nur 30 Regionen bundesweit für das Programm ‚Aller.Land‘ ausgewählt wurde, ist ein starkes Zeichen für die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung unserer Heimat. Unser Projekt „Lebensraum Goldene Straße“ steht sinnbildlich für den Zusammenhalt in der nördlichen Oberpfalz, vielen Dank an alle Beteiligten und Projektpartner! Wir wollen mit dem Projekt die Chance nutzen, die Kultur der Region zu stärken.“

Auch Alfred Wolf betont die große Bedeutung des Erfolgs für die gesamte Region:
„Wir freuen uns riesig, dass wir als regionale Allianz mit unserer Idee „Lebensraum Goldene Straße“ zum Zug gekommen sind. Unser Ansatz über Landkreis- und auch Landesgrenzen zu denken und möglichst viele Menschen und Einrichtungen zu vernetzen und mitzunehmen zeigt, dass wir als Region Zukunft gemeinsam gestalten können. Ich danke allen Beteiligten und Mitmachern für ihren unermüdlichen Einsatz, einen solchen Projektantrag überhaupt stellen zu können.“

Katja Stiegler freut sich auf die gemeinsame Umsetzung:

„In den vergangenen Monaten sind so viele Ideen entstanden; neue Kontakte wurden geknüpft und vorhandene Netzwerke intensiviert. Wir sind sehr glücklich, dass sich die umfangreichen vorbereitenden Arbeiten für den Projektantrag bezahlt gemacht haben und wir nun gemeinsam unsere Ideen ausgestalten können – im Sinne der Wertschätzung für die Region, ihre Geschichte, ihre Kultur, ihre Potenziale, ihre Menschen.“

Robert Lindner, Vorsitzender des Naturparklandes Oberpfälzer Wald e.V. äußerte sich ebenfalls voller Vorfreude:

„In den kommenden fünf Jahren haben wir die Möglichkeit, zusammen mit Kulturakteuren und Interessierten, vielfältige Ideen umzusetzen, welche unsere Heimat gestalten. Das Projekt birgt damit für das Naturparkland als auch für die gesamte Region im Grenzgürtel große Chancen zum Austausch und zur Zusammenarbeit. Wir freuen uns sehr, dass wir Teil dieses starken Teams sind.“

Der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz, Kurt Hillinger, freute sich außerordentlich, dass die Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung die geforderten Eigenmittel in Höhe von 10 %, also 150.000 Euro übernimmt. Damit können die ILE-Regionen, d.h. die Kommunen, und der Landkreis als Projektträger entlastet werden.

Ausblick

Bei einem ersten Treffen aller Projektpartner auf der Burg Falkenberg wurde das weitere Vorgehen abgestimmt. Zunächst gilt es, die benötigten Personalstellen adäquat zu besetzen. Ein Regionales Gremium, bestehend aus staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren, soll als nächstes bestellt werden. Das Regionale Gremium wird die strategische Entwicklung des Projekts lenken und durch entsprechende Vorgaben begleiten. Das zu bildende Regionalbüro wird für die fachliche und finanzielle Umsetzung organisieren. Alle Beteiligten waren sich abschließend einig: Die regionalen Partner haben mit dem Projekt „Lebensraum Goldene Straße“ ein starkes Zeichen für Zusammenarbeit, kulturelle Identität und Zukunftsfähigkeit gesetzt.