Zum Hauptinhalt

Förderanträge eingereicht: Umbau-Beginn des Krankenhauses Tirschenreuth rückt näher


Landrat Roland Grillmeier (rechts), Landtagsabgeordneter Tobias Reiß und KNO-Vorstand Michael Hoffmann (von links) übergaben an Herwig Heide vom Bayerischen Gesundheitsministerium Unterlagen für Förderanträge zum Umbau des Krankenhauses Tirschenreuth. © Bay. Gesundheitsministerium

München/Tirschenreuth. Der Umbau des Krankenhauses Tirschenreuth zu einem modernen  Standort für Altersmedizin und ambulante Versorgung rückt einen entscheidenden Schritt näher. Am Mittwoch, 9. Dezember, übergaben Michael Hoffmann, Vorstand der Kliniken Nordoberpfalz AG (KNO), und Landrat Roland Grillmeier in seiner Funktion als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der KNO im Bayerischen Gesundheitsministerium zwei Förderanträge: einen Antrag zur Herstellung moderner Flächen für die Akutstationäre Versorgung sowie einen zum Umbau hin zur geriatrischen Rehabilitation. Gemeinsam mit Notfallambulanz, ambulantem Operieren, MVZ, Praxen und dem Ärztehaus entsteht damit ein zukunftsfähiger Gesundheitsstandort mit klarer Spezialisierung. 

Das Gebäude weist erheblichen baulichen Handlungsbedarf auf. Für den sicheren Weiterbetrieb und die geplante Umnutzung sind unter anderem umfassende Brandschutzmaßnahmen sowie der Austausch veralteter Sanitärleitungen notwendig. Diese Maßnahmen bilden den Kern der eingereichten Förderanträge und sind die Voraussetzung dafür, den Ost- und Westflügel überhaupt modern ausbauen zu können. Landrat Roland Grillmeier betonte beim Termin in München: „Die Kliniken Nordoberpfalz und ihre drei Träger Weiden, Tirschenreuth und Neustadt bekennen sich damit ausdrücklich zu mehreren leistungsfähigen Klinikstandorten. Voraussetzung dafür ist in Tirschenreuth eine grundlegende bauliche Sanierung, die zwingend erforderliche Maßnahmen umsetzt.“ 

Bereits Anfang des Jahres wurde der Bauantrag eingereicht. Nach sorgfältiger Prüfung erteilte das Landratsamt Tirschenreuth Ende August 2025 die Baugenehmigung. Vorgesehen sind der Umbau und die Sanierung beider Gebäudeflügel. Im Ergebnis entstehen moderne Bereiche für die Akutgeriatrie und die aus Erbendorf einziehende geriatrische Reha mit rund 80 Betten sowie bedarfsgerechte Flächen für ambulante Operationen und weitere medizinische Dienstleistungen. Insgesamt belaufen sich die geplanten Maßnahmen auf rund 17 Millionen Euro. Das Ministerium bestätigte, dass voraussichtlich sowohl Mittel nach dem Bayerischen Krankenhausgesetz (BayKHG) als auch aus dem Programm „Kleine ländliche Krankenhäuser“ zur Verfügung stehen.  

Warten auf Bundesregelungen verzögert Baubeginn 

Parallel dazu befindet sich auf Bundesebene die Ausgestaltung der neuen Transformationsmittel in der finalen Abstimmung. Der Transformationsfonds umfasst bis zu 50 Milliarden Euro von Bund und Ländern zur Unterstützung von Digitalisierung, Spezialisierung, sektorenübergreifender Versorgung und struktureller Neuordnung der Krankenhauslandschaft. Die Regelungen werden derzeit im Krankenhaus-Anpassungsgesetz konkretisiert. Erst nach Abschluss dieser Abstimmungen können konkrete Fördervoraussetzungen verbindlich angewendet werden.  

Durch die laufenden Abstimmungen im Bund und die notwendige Anpassung der Förderrichtlinien können die Anträge derzeit noch nicht abschließend bewilligt werden. Mit der Einreichung der Unterlagen ist der Prozess jedoch einen deutlich spürbaren Schritt vorangekommen. KNO und Landkreis wollen alle Fördermöglichkeiten ausschöpfen und keine Förderschädlichkeit durch vorzeitigen Baubeginn riskieren. Realistisch ist ein Baubeginn im Jahr 2026 – unmittelbar nach erfolgter Prüfung und Genehmigung der Mittel.   

Im ersten Bauabschnitt wird der Ostflügel barrierearm umgebaut, erhält neue Nasszellen und neue Versorgungsstränge. Die dortigen Arztpraxen sind bereits ausgelagert. Der Teil der Akutgeriatrie, der dort untergebracht war, zieht für die Bauzeit in den Westflügel um. Nach Abschluss der Ostflügel-Arbeiten werden auf zwei Etagen vorübergehend Akutgeriatrie-Bereiche aus dem Westflügel einziehen. 

Anschließend erfolgt der Umbau des Westflügels – mit Ausnahme der Arztpraxen im dritten Obergeschoss. Nach Fertigstellung ziehen Physiotherapie und Akutgeriatrie dorthin zurück. Die geriatrische Rehaklinik wird sich im ersten und zweiten Obergeschoss über beide Gebäudeflügel erstrecken. Im dritten und vierten Obergeschoss ist geplant, Flächen an Einrichtungen wie Kurzzeitpflege, Physiotherapie oder Arztpraxen zu vermieten. Auch die Trägerkommunen Tirschenreuth, Neustadt und Weiden investieren damit bewusst in einen wichtigen Zukunftsstandort der KNO. 

Landrat Grillmeier: „Ein klarer Schritt in Richtung Zukunft der regionalen Versorgung“  

Landrat Grillmeier verweist auf die die Bedeutung des Projekts: „Mit der Einreichung der Förderanträge kommen wir der künftigen Ausrichtung unseres Krankenhausstandorts Tirschenreuth einen entscheidenden Schritt näher. Wir haben im Landkreis frühzeitig begonnen, uns auf die neuen Gegebenheiten vorzubereiten und dieses Projekt ist ein klares Bekenntnis zur medizinischen Versorgung im ländlichen Raum. Wir arbeiten in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung mit Hochdruck an Verbesserungen, dabei ist das Krankenhaus Tirschenreuth weiterhin ein wichtiger Baustein.“ 

„Derzeit erfolgt die Abstimmung mit den Planern, um nach Freigabe der Fördermittel in die Ausschreibung und die Umsetzung gehen zu können“, erläutert Michael Hoffmann. Ziel bleibt es, in Tirschenreuth einen modernen Gesundheitsstandort mit Schwerpunkt Altersmedizin zu schaffen – ergänzt durch ambulante Versorgung, Fachärzte sowie ein leistungsfähiges MVZ unter einem Dach. 

Telefon